Der Afromojamarket ist ein Projekt der Internationalen Freiwilligen Jeffrey Ssentongo und Tamara Opunda bei MIGRAFRICA. Am 19. August von 15.30 Uhr bis 21.30 Uhr vor dem Kulturbunker Köln-Mülheim drehen wir den Spies um: Während klassischerweise Angebote für Geflüchtete und marginalisierte Communities aus der Mehrheitsgesellschaft und etablierten Strukturen heraus organisiert und umgesetzt werden, stellt der Afromojamarket das Gegenteil dar: Geflüchtete und wenig sichtbare Communities laden ein zu Flohmarkt, Musik, Workshops, köstlichem Essen und einer besonderen Theater-Performance in Kooperation mit Bridgeworks e.V. Ein Flohmarktkonzept am Kulturbunker Köln-Mülheim sorgt dafür, dass ein selbst organisierter Markt entsteht, auf dem die Communities eigene Stände besetzen und ein Angebot für die Mehrheitsgesellschaft schaffen. Durch die aktive Rolle als Gestalter*innen werden Selbstwirksamkeit und Eigeninitiative gefördert und Sichtbarkeit geschaffen. Der Afromojamarket soll nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie einen Start in eine neue Phase der Begegnung darstellen.
Programm:
ab 14.30 Uhr:
Aufbau für Ausstellende
15.30 Uhr bis 21.30 Uhr:
Afromoja Market:
Flohmarkt African Cuisine
Musik Workshops
ab 19.00 Uhr:
Theaterperformance auf dem Marktplatz:
„Romeo und Juliet in Kampala“
by Abraham ‚Abramz‘ Tekya,
Byamukama Bryan Powerz, Ejuku, Kagayi Ngobi, Kifuko,
Key‘ Moureen Drichiru und Simon Eifeler
ab 22.00 Uhr:
Party im Saal (Kulturbunker):
NYEGE NYEGE TAKEOVER
Cologne
Die Freiwilligen beschreiben den Markt mit Ihren Worten so:
„This open air flea market event offers you a taste of Africa at your home, in perspective of delivering not only products but also an exceptional service by the true hands of Africa directly from the source. Alongside this ambiance is a touch of concrete African music vibes combined with a variety of workshops by the famous Dope Gal group aimed at empowering black females and queer people of color. The Highlight of this market is a performance by your own global theatre crew, a project by Brideworks narating the famous Romeo and Juliet play on this same Market Structure.“ Wir bedanken uns recht herzlich beim GLS Fond auf Augenhöhe und dem House of Resources Köln für die Förderung und bei unseren Kooperationspartnern Bridgeworks e.V. und Kulturbunker-Mülheim für die tolle Zusammenarbeit.
Projektbericht Afromojamarket bzw. „MigraMarket“ (Stand 08.09.2022)
Am 19. August 2022 fand der Afro-Moja-Markt im Kulturbunker in Mülheim statt, der in der Vorstellung des Theaterstücks „Romeo und Julia“ in Kampala seinen Höhepunkt fand. Dieses Projekt wurde konzipiert, um die ostafrikanische Diaspora in Köln und Geflüchtete vom afrikanischen Kontinent als Aussteller, Gastgeber und Organisatoren sowie die gesamte Kölner Stadtgesellschaft als Gäste anzusprechen.
Das Projekt brachte im Wesentlichen Geflüchtete und andere marginalisierte Gruppen aus der ostafrikanischen Diaspora und Mitglieder der Kölner Stadtgesellschaft auf diesem Flohmarkt zusammen, wobei die Geflüchtete die Verkäufer des Tages waren. Auf diese Weise wurde eine Schnittstelle geschaffen, an der die Gesellschaft ungehindert mit marginalisierten Personengruppen auf einer persönlichen Ebene zusammentreffen und diese Gelegenheit nutzen kann, um zu interagieren und Ideen darüber auszutauschen, was getan werden kann, um ein angenehmeres Lebensumfeld für die Diaspora-Gemeinschaft und die Gesellschaft als Ganzes zu schaffen.
Auf dieser Ebene wurden verschiedene kulturelle Ideenausstellungen präsentiert, die den Einheimischen zeigten, dass afrikanische Einwanderer tatsächlich auch sehr einfallsreich sind und eine Menge zu bieten haben. Dadurch wird langfristig der bestehende negative Stereotyp gegenüber afrikanischen Einwanderern abgebaut.
Dieses Projekt ist eine großartige Gelegenheit, den Grundstein für künftige Veranstaltungen zu legen, insbesondere für sozioökonomische Veranstaltungen, die bewusst vielfältig und integrativ sind, was zweifellos ein Schlüsselfaktor für den Integrationsprozess und die Stärkung der Rolle der afrikanischen Einwanderer ist.
Die Interaktion mit der Gesellschaft auf dem Markt und die Schaffung eines angenehmen Umfelds sowohl für die Migranten als auch für die Kölner haben sehr gut funktioniert.
Darüber hinaus wurde durch die Veranstaltung ein schöner Moment des Miteinanders im sozialen Raum geschaffen: durch das Zusammentreffen von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich austauschen, ihre Sorgen und Probleme teilen und schöne Momente miteinander erleben konnten.
Die Marktveranstaltung konnte auch eine Plattform für die Interaktion zwischen den beiden Gruppen bieten, wobei die afrikanischen Einwanderer Produkte und Dienstleistungen anboten, die in dieser Hinsicht für Unterhaltung sorgten und davon profitierten.
Durch diese direkte Begegnung verschiedener Menschen auf dem Markt wollten wir auch einen Beitrag zu mehr Verständnis und Respekt untereinander leisten, unabhängig von der Herkunft. Dies ist uns gelungen, da die Einheimischen die afrikanische Kulturvorführung in einem offenen und freundlichen Rahmen sehr zu schätzen wussten und genossen. Außerdem interagierten die beiden Gruppen auf einer Ebene, die es ihnen ermöglichte, mehr Fragen zu stellen und Erklärungen abzugeben, insbesondere an die Einheimischen, die daran interessiert waren, mehr zu erfahren.
Und schließlich konnten wir aufgrund der beeindruckend hohen Teilnehmerzahl eine solide Wirkung erzielen, indem wir ein positives Interesse an der afrikanischen Kultur weckten. Die afrikanischen Einwanderer erfuhren auch die Unterstützung der Einheimischen, was sie unseres Erachtens sehr ermutigen wird, weiterhin an solchen Aktivitäten teilzunehmen, auch an lokalen Märkten, vor denen sie anfangs vielleicht zurückschreckten.
Um eine tiefere Integration zu erreichen, d. h. im Grunde eine neue Phase der Begegnung einzuleiten, in der Menschen zusammenkommen, sich kennenlernen, sich füreinander interessieren und Informationen in einem sehr konkreten Format austauschen können, sollen parallel zum Afro-Moja-Markt Staffel 2 Ideen für weitere Treffen zwischen der Gemeinde und den Migranten formuliert und umgesetzt werden. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Sensibilisierung der afrikanischen Migranten wichtig, damit sie ohne Angst als Verkäufer an den regulären lokalen Märkten teilnehmen können. Das bedeutet auch, dass die Einheimischen dafür sensibilisiert werden müssen, wie und warum sie jede Person willkommen heißen sollten, die in den von ihnen beherrschten Bereichen mitmachen möchte.
Wir bedanken uns beim GLS -Bank für die freundliche Unterstützung.