Wir verfolgen das Ziel bis zu 90 ehemalige Geflüchtete bis zu (15 Teilnehmer*innen (TN)/Kurseinheit) und weitere 120 (bis zu 20 TN/Seminar) andere Ehrenamtliche über 18 Jahren, im Zeitraum von zwei Jahren in Köln/Bonn und Umgebung zu MultiplikatorInnen in der Geflüchtetenhilfe zu qualifizieren, damit diese andere Geflüchtete bei der Orientierungssuche in ihrer Ankommensphase (in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland) und danach soweit unterstützen, dass im Sinne der Prävention ernsthafte Negativverläufe – wie Gewalttaten, Drogenkonsum oder Drogenhandel, Diebstahl etc. – verhindert und von Diskriminierung, Gewalt und sexuellem Missbrauch betroffene Geflüchtete unterstützt und empowert werden können. Patenschaften werden entstehen.

Durch die Fortbildungsreihen sollen die Ehrenamtlichen auf die Tätigkeit mit Geflüchteten vorbereitet werden, indem sie sensibilisiert und mit Geflüchteten, Hauptamtlichen, Expert*innen, Beratungsangeboten/Stellen, ehemaligen Geflüchteten und dem Beratungsangebot des Projekts (Qualifizierung/GEWALTFREI PLUS) vernetzt werden, um die Kommunikations- und Vertrauenslücke zwischen Geflüchteten und vorhandenen Unterstützungsstrukturen zu schließen.

Zudem werden sie in diversen relevanten Themenbereichen weitergebildet, wie gewaltfreie Kommunikation, (asyl-)rechtliche Aspekte von Gewalt und sexuelle Gewalt, Job-, Ausbildungs- und Wohnungssuche, allgemeine asyl- und Ausländerrechtlichen Belangen, dem Umgang mit Diskriminierung und Rassismus etc.

Sowohl die Inhalte der Qualifizierungskurse für die ehemaligen Geflüchteten als auch die Weiterbildungsseminare für die anderen Ehrenamtlichen werden in Gruppenarbeiten, Rollenspielen, Vorträgen und Diskussionen durch informelle und interaktive Lernmethoden vermittelt sowie durch „Best Practice-Beispiele“ der ehemaligen Geflüchteten ergänzt. Die zusätzlichen Beratungen (zum Austausch der praktischen Vorgehensweise bei der Umsetzung der Unterstützungstätigkeit), welche im Rahmen des Projekts Q+ verstärkt angeboten werden, aktualisieren und verbessern zusätzlich das Wissen der geschulten Ehrenamtlichen.

Wir danken Aktion Mensch und Aktion Neue Nachbarn für die freundliche Unterstützung!

Verlauf des Projekts 2019 und 2020

Um die Schwerpunkte und Ziele des Projekts Q+ effizient zu erreichen, wurden planmäßig die in dem Antrag ausführlich beschriebenen Maßnahmen durchgeführt.
Durch das Projektteam und die ausgewählten Experten wurden die ersten 63 Ehrenamtlichen aus der Gruppe der ehemaligen Geflüchteten und 35 Ehrenamtliche (überwiegend ohne Fluchterfahrung) erreicht und mit Erfolg auf die Arbeit mit Geflüchteten geschult, informiert und qualifiziert.

Anhand der Rückmeldungen der Ehrenamtlichen stellen wir fest, dass sie hinsichtlich ihrer Selbstständigkeit, Kompetenz und Zufriedenheit gestärkt worden sind. Auch die Tatsache, dass der ständige Kontakt zu dem Team des Projekts Q+ jeder Zeit verfügbar war und ist, stärkt sie signifikant in ihrer Handlungsfähigkeit. Die Qualifizierungskurse/-seminare, die bisweilen durchgeführt wurden, verbuchen bereits die ersten Erfolge. Die Erfolge zeigen sich in erste Linie dadurch, dass die Betreuung bzw. die Begleitungsarbeit und Arbeitsvermittlungstätigkeiten der Geflüchteten verstärkt von den Ehrenamtlichen übernommen worden sind. Somit wurden bisweilen 83 Geflüchtete in diversen sozialen und juristischen Belangen von den Ehrenamtlichen unterstützt und orientiert. Hierdurch entstand ebenfalls ein solides Netzwerk zwischen den Geflüchteten und den Ehrenamtlichen, welches wir derzeit zur Bildung von Patenschaften nutzen und ausbauen werden. Das Netzwerk zwischen den Ehrenamtlichen (mit und ohne Fluchterfahrung) und den Geflüchteten zeigt sich hinsichtlich barrierefreier Kommunikation und Aufklärungsarbeit sehr effizient.

Durch diese Art von Vernetzungen entstanden bereits 28 Freundschaften, die sich sehr positiv auf die Integrationsbereitschaft/Motivation der Geflüchteten bis Dato auswirken. Auch von der Beratung der Ehrenamtlichen (Vermittlung der kulturellen Hintergründe, Unterstützung bei der Bewältigung der Kommunikationsschwierigkeiten, Aufklärung über Flucht und Migration und die Zusammenhänge) und der Vernetzung der Ehrenamtlichen mit unserem Verein profitierten alle und wurde von allen Ehrenamtlichen sehr positiv bewertet.
Durch die Experten, die wir für die Bildungsseminare der Ehrenamtlichen angeworben haben, konnten praxisbezogene oft von eigenen Fluchterfahrung gestützte Information (im psychologischen, sozialen und juristischen Bereich) an die Ehrenamtlichen weitergegeben werden, die sie für die tägliche praktische Arbeit mit den Geflüchteten in vollem Umfang nutzen können. Die Auswertung des Weiterbildungsseminars, hinsichtlich Nutzbarkeit, Anwendbarkeit, Nachhaltigkeit und Zufriedenheit, war zu 91% sehr positiv. Das Team (Herr Dipl.-Chem. Amare, Herr MA.IR. Nida), das für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des o.g. Seminars zuständig war, ist hinsichtlich der erzielten Ergebnisse äußerst zufrieden. Das nächste Seminar wird am 20. Marz.2020 durchgeführt. Die Vorbereitungsphase wurde bereits am 01.12.2019 abgeschlossen. Auch mit den weiteren Bildungsseminaren/Kursen wollen wir die Ehrenamtlichen intensiv unterstützen und fortlaufend beraten, damit sie ihre Arbeit effizient durchfüdurchführen können. Die neuen Bildungsseminare/Kurse werden ab Ende August 2020 mit der neuen Gruppe beginnen.

Um ein solides Netzwerk von Patenschaften nachhaltig zu gestalten, wurden digitale Vernetzungen über Facebook, Viber und WhatsApp initiiert. Die Nutzung dieser sozialen Medien gestaltet sich bisher für einige Teilnehmer*innen noch etwas schwierig. Gegenwärtig wird intern analysiert, wie wir mit dieser digitalen Herausforderung umgehen werden. Uns ist es wichtig, die Zielgruppe auf digitaler Ebene zu vernetzen um den Informationsaustausch zu beschleunigen und sie zeitnah und nachhaltig zu beraten. Wir werden diese Arbeit intensiv fortsetzen.

Die Vorbereitungen für die im Rahmen des Projekts geplante Integrationsmesse laufen bereits und werden in den nächsten vier Wochen (anfang Febraur 2020) abgeschlossen.

Insgesamt wird festgestellt, dass die positive Resonanz/Zufriedenheit der Zielgruppe, Kooperationspartner (aktion neue nachbarn, Etemete e.V. Promo Guinee Afrika e.V. weitere 3 Organsiationen) und Expertengruppe (RA. Dawir Stefanos, Dr. Herrndorf, Martin Kaufmann, Markus Geis sowie Svenja Wandt, Diplom-Psychologe Georg Stark usw. ) mit den bisherigen Abläufen der Bildungsseminare und Qualifikationskurse signifikant hoch ist und darüber einig sind, dass eine qualitative Fortsetzung dieser notwendigen Tätigkeit voraussetzt um die gesamten Ziele des Projekts zu erreichen. Unsere Erfahrungen aus der Fortbildung  den Experten möchten wir gerne mit anderen haupt- und ehrenamtlichen UnterstützerInnen teilen. Aus diesem Grund haben wir einen Wegweiser für die direkte Arbeit mit Geflüchteten erstellt, der Tipps und Anregungen für Interessierte geben soll. (12 Tipps)

Wir danken Aktion Mensch und Aktion Neue Nachbarn für die freundliche Unterstützung!

Projektverlauf im Jahr 2017

Durch das Projektteam und die ausgewählten ExpertInnen wurden bisweilen 80 Ehrenamtliche aus der Gruppe der ehemaligen Geflüchteten und 64 Ehrenamtliche (überwiegend ohne Fluchterfahrung) erreicht und mit Erfolg auf die Arbeit mit Ge-flüchteten qualifiziert und nachhaltig informiert. Weiterhin wurde von uns festgestellt, dass der Bedarf nach Informationen und Qualifizierungen insbesondere bei den Eh-renamtlichen (ehemalige Geflüchtete) hoch ist. So wurden statt der geplanten 45 Teilnehmer/innen im Jahr insgesamt 80 Teilnehmer/innen anhand dieser Maßnah-me qualifiziert und fortlaufend beraten. Wie in dem Zwischenbericht vom 28. Juli 2017 zusammengefasst ist, wurden, wie geplant, weitere Qualifizierungskurse/ -seminare bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchgeführt. Derzeit befindet sich das Projekt in der zweiten Vorbereitungsphase, um weitere Ehrenamtliche aufzunehmen und eine Kooperation mit „Aktion Neue Nachbarn“ wird angestrebt. Diese mögliche Kooperation wird unser Angebot an Qualifizierungskursen für Ehrenamtliche bspw. durch die Fortbildung zum Job-Paten ergänzen. Wir sind sicher, dass solche zu-sätzlichen speziellen Angebote dazu beitragen, dass die Ehrenamtlichen ein umfas-sendes Wissen erwerben, um die geflüchteten Menschen auch bei der Suche nach Arbeit/Ausbildung/Fortbildungsmaßnahme gezielt zu unterstützen. Das Projektteam wirkte zusätzlich bei diversen Veranstaltungen/Foren von Partnerorganisationen (Caritas, Aktion Neue Nachbarn etc.) mit, um weitere Ehrenamtliche über das Projekt Q+, dessen Maßnahmen und erreichten Ziele zu informieren sowie deren selbstständiges Handeln zu fördern, zu motivieren und zu vernetzen (siehe: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/neue-nachbarn-neuss/downloads/2017-10-11_Einladung_Neue-Nachbarn-am-Arbeitsplatz.pdf ). Gegenwärtig zeigen sich die Erfolge des Projekts Q+ insbesondere dadurch, dass die Unterstützung der Geflüchteten zunehmend durch gezielte Begleitungs- und Vermittlungstätigkeiten von den geschulten Ehrenamtlichen selbstständig und er-folgreich gewährleistet wird. Wie bereits in dem Zwischenbericht vom 28. Juli 2017 dargestellt wurde, konnten durch das Projekt die Kompetenzen und die Selbstständigkeit der Ehrenamtlichen signifikant gesteigert werden. Dies fördert zudem auch die Zufriedenheit und die strukturierte, sensible, methodische Vorgehensweise bei der Unterstützung der Geflüchteten, wodurch die gesamte Wirksamkeit der geleisteten ehrenamtlichen Tätigkeit mit Geflüchteten merklich erhöht wird. Die gegenwärtige Evaluierung zeigt auch, dass das Team des Projekts mit dem erreichten mess-baren Erfolg hochzufrieden ist. Jedoch stellen wir fest, dass ca. 27 Prozent der Ehrenamtlichen mit Fluchterfahrung aufgrund von privaten Herausforderungen weniger Zeit zur Verfügung haben, um eine nachhaltige und intensive Unterstützung der Geflüchteten zu gewährleisten. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen ist die oben genannte Erhöhung der Teilnehmer*innen mit Fluchterfahrung eine notwendige Maßnahme, um den Betreuungsbedarf mehrheitlich der afrikanischen Geflüchteten, insbesondere von denen, die aus sogenannten „sicheren“ Herkunftsländer abstammen, aufzufangen. Übereinstimmend mit unserer Prognose im Zwischenbericht vom 28. Juli 2017, dass die Unterstützung und Orientierung durch die Ehrenamtlichen steigen wird, wurden bisweilen 103 Geflüchtete direkt von den Ehrenamtlichen mit Fluchterfahrung in diversen sozialen und juristischen Belangen unterstützt und an verschiedene Kurse oder Praktika vermittelt. In den regelmäßig durchgeführten Reflektionsgesprächen konnten wir in Erfahrung bringen, dass die Ehrenamtlichen die geflüchteten Menschen sowohl in einfachen Dingen, wie im lebenspraktischen Bereich, beraten, als auch bei der Vermittlung zu einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit intensiv unterstützen. Das zum größten Teil zerrüttete Vertrauen der Geflüchteten an Institutionen konnte somit zunehmend wiederhergestellt werden. Im Rahmen des Projekts sind bisweilen 12 Patenschaften entstanden (Tendenz steigend). Die gesamten Auswertungen zeigen, dass die Eh-renamtlichen (mit und ohne Fluchterfahrung) mit dem im Rahmen des Projekts angebotenen Seminar „Aus erster Hand“ durch ehemals Geflüchtete sehr zufrieden waren. Besonderen Anklang fand der Vortrag von Diplom-Psychologe George Stark zum Thema „Umgang mit traumatisierten Geflüchteten“ und der Vortrag von Rechtsanwalt Dawit Stefanos über die juristischen Gegebenheiten von Asylanträ-gen und seiner Arbeit. Die von den Experten und dem Projektteam angewendeten Methoden zur Qualifizierung der Ehrenamtlichen und das zusätzliche Beratungsan-gebot wurden als praxisbezogene und anwendungsnützliche Einheit bewertet. Die zusätzliche Vernetzung der Ehrenamtlichen mit und ohne Fluchterfahrung war sehr bereichernd. Sie tauschten sich über Fluchterfahrungen, sensiblen Umgang mit Ge-flüchteten, kulturelle Diskrepanzen, Diskriminierung und Heimweh aus. Durch die o.g. Vernetzungen konnten bspw. kulturbedingte Herausforderungen, Misstrauen sowie Kommunikationsschwierigkeiten, welche insbesondere zwischen den Ehren-amtlichen ohne Fluchterfahrung und den Geflüchteten entstanden, erheblich und fortlaufend gemindert werden. Diese Vernetzung und der regelmäßige Austausch wird von der Zielgruppe zu 98 % als positiv bewertet. Die Bewertung zeigt, dass diese privaten Kontakte, die zwischen den Teilnehmer/innen entstanden sind, einen unschätzbaren Wert für die gesamte Motivation der Ehrenamtlichen aufweisen. Das Projektteam und die mitwirkenden Experten (Dr. Herrendorf, Herr Dipl.-Chem. Ama-re, Herr MA. IR. Nida, Frau Kern, RA Dawit Stefanos ), die für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des o.g. Kurses/Seminars zuständig waren, sind hinsichtlich der erzielten Ergebnisse sehr zufrieden. Die guten Evaluierungsergeb-nisse durch die Teilnehmer/innen spiegeln sowohl die Zufriedenheit der mitwirken-den o.g. Akteure als auch den gesamten Erfolg des Projekts wider. Ferner werden wir anhand weiterer Bildungsseminare/Kurse die Ehrenamtlichen intensiv unterstüt-zen, fortlaufend beraten und vernetzen, damit sie ihre Arbeit weiterhin effizient und strukturiert durchführen und dem hohen Betreuungsbedarf der Geflüchteten auffan-gen können. Zusätzlich werden gemeinsame Fortbildungsseminare mit den Koope-rationspartnern (Aktion Neue Nachbarn und Caritas) geplant.

Danke an Aktion Mensch und Aktion Neue Nachbarn!

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