Das Projekt Orientierung Plus Netzwerkbildung II (OPN II) wird derzeit in der Stadt Bonn implementiert. Nach wie vor richtet sich das Projekt hauptsächlich an geflüchtete Jugendliche mehrheitlich aus den ostafrikanischen Ländern. 

Unverändert verfolgen wir das Ziel, den Teilnehmern/innen eine Orientierungshilfe in Deutschland zu bieten, das bereits bei der erste Phase des OPN Projekt entstandene Netzwerk mit „ehemaligen Geflüchteten“ nachhaltig zu verstärken, weitere Wünsche in Bezug auf die Integrationsmöglichkeiten aufzunehmen, den richtigen Umgang mit Fremdenfeindlichkeit aufzuzeigen und die Aufklärungsarbeit hinsichtlich Asylverfahren, Arbeitsrecht sowie strafrechtlich relevante Themen fortzusetzen.

In den letzten zwei Seminaren tauschten sich die Jugendlichen mit „ehemaligen“ bereits in Deutschland gut integrierten Geflüchteten, die den „Neuen“ mit ihren positiven Erfahrungen im eigenen Integrationsprozess zur Seite standen und stehen werden, fortwährend aus.

Erneut wurden die Wünsche, Erwartungen, Veränderungen und mögliche Herausforderung, die nach der Implementierung des ersten OPN Projekts nach wie vor vorhanden sind, eines jeden Teilnehmers aufgenommen und protokolliert.
Hierdurch wollen wir den weiteren Handlungsbedarf und die Notwendigkeit für weitere Unterstützungsprojekte klären.

Gegenwärtig beklagen die o. g. jungen Geflüchteten (87 Prozent) einen akuten Mangel an Anlaufstellen, wo Erfahrungen hinsichtlich beruflicher Integrationsmöglichkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten mitgebrachter Fertigkeiten mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen in Deutschland gemacht haben, fortwährend ausgetauscht werden können.

„Obwohl wir das Sprachniveau B1 oder B2 erreicht haben, fällt es uns sehr schwer beruflich Anschluss zu finden“, äußerte sich ein junger Eritreer, welcher von allen Teilnehmer/innen gewählt wurde für sie zu sprechen.

Aufgrund dieser fehlenden Anlaufstelle und der nachhaltigen Betreuung durch Menschen mit und ohne Fluchterfahrung würden gegenwärtig viele dieser jungen Menschen ihre freie Zeit in den „Wetthäusern“ vertreiben, was laut den ehrenamtlichen Unterstützern vor Ort als höchst bedenklich und alarmierend bezeichnet wurde. Durch Verfügbarkeit einer solchen Anlaufstelle würden die Geflüchteten langfristig auf die Inklusion (berufliche, soziale und kulturelle etc.) vorbereitet werden und die Gefahr von Spielsucht könnte frühzeitig verhindert werden.

Die Fortsetzung der Orientierungsseminare des Projekts OPN II soll diese bestehenden Probleme der Jugendlichen durch nachhaltige Vernetzungen (Social Media und andere Mobile Applikationen) und Angebote wie individueller Beratung/Begleitung durch Mitarbeiter/innen des Vereins Migrafrica entgegenwirken. Zudem sollen die Jugendlichen durch die „ehemaligen“ Geflüchteten, die sich einen eigenen Betrieb wie das Restaurant Red Sea oder das Lokal Luxx (Veranstaltungsorte des Projektes) aufgebaut haben, motiviert werden und durch die entstandenen Kontakte einen möglichen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzzugang finden.

Vorerst bedanken wir uns recht herzlich bei der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse in Bonn, die diese Fortführung des Projekts ermöglicht hat.

 

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