Das Projekt: „Revitalize the spirit of youth participation: Join us“ (RSYPA)

wurde mit dem Seminaren am 15 – 16. 10.2016 und Feedback-Seminar (22 – 23. 10. 2016) erfolgreich abgeschlossen. 143 Teilnehmer/innen mehrheitlich junge Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund nahmen an dem Abschlussseminar teil. Vertreter aus Politik, (Herr Arif Ünal, Abgeordneter des Nordrhein-Westfälischen Landtags), Frau Obiageli Njoku (Coach und Beraterin für Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung), Herr Ahmet Edis (Stellvertretender Vorsitzender der Integrationsrat der Stadt Köln), Herr Serge Palasie (Promotor Flucht, Migration und Entwicklung), Frau Tina Riepel (Geschäftsführerin IHK Stiftung), Herr Samuel Habtamu (IT-Experte und Motivator), Herr Ludgero Teixeira und Herr Matin Herrendorf (Experten für Sozialunternehmertum) waren zur Partizipation eingeladen und unterstützten das Seminar mit Vorträgen und der Teilnahme an einem Podiumsgespräch. Herr Estifanos Samuel führte als Moderator durch das Programm.

Begonnen wurde mit der Präsentation der Ergebnisse des einjährigen Projekts, in dem es in erster Linie darum ging, die Wünsche der junge Migranten zu erforschen und an die Entscheidungsträger weiterzugeben. Im Rahmen dieses Projekts konnte herausgefunden werden, dass trotz der Unterstützungsangebote durch unterschiedliche Organisationen (in den neun Städten, in denen das Projekt implementiert wurde; siehe Projektbericht), für die jungen Migranten nach wie vor viele Hindernisse vorhanden sind.

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Die in dem Projekt beteiligten Migranten (insgesamt 390 junge Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund) brachten den Wunsch zum Ausdruck, das Asylverfahren grundsätzlich zu beschleunigen (es dauert derzeit bis zu 2 Jahre), die Dublin-Verordnung aufzuheben sowie das Integrationsgesetz § 12a AufenthG, welches das Recht der freien Wohnsitzwahl beschränkt, abzuschaffen. Weiterhin fordern über 93% der Teilnehmer/innen eine schnelle berufliche und soziale Integration bspw. durch Erweiterung und Finanzierung der Integrationsangebote oder -kurse. Gegenwärtig sind solche Angebote in allen Städten, in der das o.g. Projekt implementiert wurde, mehrheitlich völlig überlaufen und schlecht organisiert.

Oft wird das Ersuchen der Migranten auf Kostenübernahme für o.g. Kurse auf Grund des noch laufenden Asylantrags abgelehnt. Über 43 % der Teilnehmer/innen sind von der o. g. Tatsache betroffen. Im Rahmen dieses Projektes war es für uns immens wichtig, die jungen Migranten in kulturnahen Plattformen bspw. in Kooperation mit den „ehemaligen Geflüchteten“ intensiv zu beraten und durch verschiedene Seminare und Workshops über die ausgewählten Bereiche des Asyl-, Arbeits- und Integrationsrecht zu informieren. Durch das in den Seminaren entstandene nachhaltige Netzwerk mit den Teilnehmer/innen konnten wir unser Ziel vollständig erreichen. Durch die Teilnehmer/innen wurde eine hohe Zahl an weiteren interessierten jungen Migranten aktiviert und mit Nachdruck angefragt, ob diese in das Projekt miteinbezogen werden konnten. Auf Grund der ausgelasteten Kapazität konnten wir dies leider nicht bejahen.

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Übereinstimmend mit den Wünschen (von 96 % Teilnehmer/innen) sollen die Migranten/innen in diversen angepassten Berufsrichtungen (den mitgebrachten Fertigkeiten entsprechend) orientiert und vermittelt werden. Damit wird unserer Verein voraussichtlich im Januar 2017 beginnen.

Der mehrmals implementierte Workshop im Bereich Soziales Unternehmertum/ Unternehmertum wurde von den Teilnehmer/innen sehr gut angenommen. Die Auswertungen zeigen, dass 7 % der Teilnehmer/innen gegenwärtig nach einer Gründungsmöglichkeit einer Organisation/Gesellschaft (Verein, Ug, GmbH) streben. Um dies intensiv zu fördern werden wir am 15.11.2016 erneut ein Workshop/Seminar anbieten, in dem die Teilnehmer/innen über die praktische Vorgehensweisen informiert und die „ersten Schritte“ gezielt trainiert werden. Um dem weiteren Wunsch nach einer psychologischen Betreuung (36 % der Teilnehmer/innen) nachzukommen, werden wir in Kooperation mit diversen Organisationen fünf weitere Seminare (bis Februar 2017) ergänzt mit individuellen Beratungen und Vermittlungen anbieten, um die bereits vorhandenen Therapieangebote (bspw. zur Behandlung von Traumata und Depressionen) aufzuzeigen und den möglichen Zugang zu gewährleisten.

Als Resümee können wir festhalten, dass es allen teilnehmenden Entscheidungsträgern und Experten gelungen ist, nicht nur die Wünsche und Herausforderungen der Migranten anzunehmen, sondern auch alle o.g. Themenbereiche systematisch aufzugreifen, die Teilnehmer/innen über historische Hintergründe und gegenwärtige Möglichkeiten der sozialen und kulturellen Partizipation in der Gesellschaft und über geeignete Finanzierungsmöglichkeiten etc. zu informieren sowie aufzuklären und sie insgesamt zu motivieren. Als Resultat erfolgten viele Registrierungen für diverse Ausbildungs– sowie Qualifizierungsmöglichkeiten und auch der Bedarf an Therapiemöglichkeiten wurde dokumentiert. Die Gesamtauswertung zeigte, dass alle Akteure mit dem Ablauf des Projekts und dessen Programm äußerst zufrieden waren. Übereinstimmend mit den Forderungen der jungen Migranten wünschen wir von der Politik und den beteiligten Entscheidungsträgern nach der einen oder anderen Reformänderung hinsichtlich der geltenden Dublin-Verordnung, dem Integrationsgesetz § 12a AufenthG und einer Beschleunigung des Asylantragverfahrens zustreben, damit den „Stimmen“ der Migranten Taten folgen und somit ein entscheidender „Schritt“ für die soziale, berufliche und kulturelle Integration zu leisten.

Für mehr Informationen weisen wir auf den zwischenbericht hin.

Wir danken ganz herzlich allen Teilnehmern/innen und Experten für Ihre Mitwirkung an diesem lehrreichen Projekt und dem erfolgreichen Abschlussseminar sowie der Jugend für Europa und Erasmus +  für die Förderung!

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Final report 

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